Vor 150 Jahren lebte eine Frau namens Sono, die wegen ihrer Frömmigkeit und Herzensreinheit weit und breit hoch angesehen war. Eines Tages kam ein buddhistischer Glaubensgenosse, der eine lange Reise unternommen hatte, um sie zu besuchen und fragte: „Wie kann ich meinen Geist zur Ruhe bringen?“ Sie erwiderte: „Sag nur beharrlich jeden Morgen und jeden Abend und immer, wenn dir irgendetwas zustösst: ‚Danke für alles. Ich kann mich nicht im Mindesten beklagen.‘ – Ein ganzes Jahr lang erfüllte der Mann getreulich diese Anweisung, aber sein Geist fand noch immer keinen Frieden. Niedergeschlagen kam er abermals zu Sono. „Ich habe dein Gebet immer wieder gesprochen und trotzdem hat sich in meinem Leben nichts verändert; ich bin noch immer derselbe Egoist wie zuvor. Was soll ich jetzt tun?“ Sono erwiderte sogleich: „Danke für alles. Ich kann mich nicht im Mindesten beklagen.“ Auf diese Worte hin vermochte der Mann sein geistiges Auge zu öffnen und kehrte in grosser Freude heim.